Balu
kam eigentlich als Pflegehund zu uns. Mein Mann hatte ihn auf
einer Facebook Seite gesehen und dort wurde er als
Balu mit den
traurigen Augen bezeichnet. Und dem war auch so. Er sah so
vollkommen armselig und allein aus. Als würde er sich Stück für
Stück aufgeben. Seine Vorgeschichte ließ keine Rückschlüsse
zu. Was man wusste war, dass er seit dem großen Brand im Tierheim
Moskau gewesen war. Brandnarben auf seinem Rücken lassen darauf
schliessen, dass er sogar dabei gewesen ist, und dieses
schreckliche Feuer überlebt hat. Leider waren bei diesem Brand
alle Unterlagen der Hunde direkt mit verbrannt und so wissen wir
nichts über seine Vorgeschichte oder welches Alter er genau hatte.
Eins war klar 2008, als das große Feuer war, war er schon 7 - 8
Jahre alt.
Als er dann zu uns kam, dachten wir, er wäre sehr schwer
vermittelbar - alt, schwarz, groß - wird schwierig werden. Doch
dem war nicht so. Auf Anhieb hatte er direkt einige Interessenten
und wir entschieden uns für ein nettes Ehepaar aus Berlin. Es war
auch alles gut, bis Balu dort das erste Mal nur mit Frauchen
übernachten sollte. Was wir nicht bedacht hatten, war, dass Balu
Hitze und Wärme überhaupt nicht mochte.
Er hatte sich in unserem Haus die zugigste und kälteste Stelle als
Liegeplatz ausgesucht, die wir ihm dann wenigstens abdichteten.
Sein Bärenfell war so dick, er bekam einen Hitzekoller im neuen
Zuhause. Leider hat er dadurch randaliert und wäre beinahe aus
einem geschlossenen Fenster gesprungen.
Also alles wieder auf Anfang. Auch beim zweiten Mal schien Balu
wieder Glück zu haben. Diesmal wollte eine Familie aus
Niedersachsen ihn haben. Wir kannten unseren Spitzbuben ja
mittlerweile recht gut und nicht nur, dass er Kälte bevorzugte, er
hatte auch einen richtigen Dickkopf.
Bei der zweiten Vermittlung hat er es nur knapp 24 Stunden
ausgehalten bis er sich allein und wacker auf dem Weg zu uns
zurück machte. Er ist einfach ausgebüchst und wäre wohl, wenn er
die Geschwindigkeit, die er in den drei Tagen Abgängigkeit
gehalten hätte, ungefähr in 30 Tagen wieder bei uns gewesen.
Zweimal gut vermittelt und beide Male wollte er zu uns zurück.
Also wurden wir Pflegestellenversager :D Da hatte Balule doch
tatsächlich seinen Dickkopf durch gesetzt und so lebte er meist im
Garten (ab 4 Uhr morgens wollte er raus in seinen Garten egal bei
welchem Wetter). Auch als er älter wurde und seine Äuglein und
auch seine Beinchen nicht mehr so flott waren, in seinen Garten
mit seinen Enten und Hühnern konnte er immer gehen.
Leider mussten wir unseren Capt'n Fliegendes Öhrchen am 9.
Dezember 2016 im hohen Alter von ca. 16 Jahren gehen lassen. Seine
Organe versagten eines nach dem anderen. Er war ein nicht
unschwieriger Hund, aber nichts desto trotz musste man ihn einfach
lieb haben.