Mein
Mann und ich sind durch
Tiere
suchen ein Zuhause im WDR auf
Tiere-in-spanien.de
aufmerksam geworden und noch während die Sendung lief,
hatte ich die Seite schon geladen. Mein Mann und ich wollten eigentlich
kein Haustier mehr haben, aber als wir beide die Tiere sahen,
die dort im Netz auf ein neues Zuhause hofften, ging uns das Herz
auf. Die Schicksale liessen uns nicht mehr los und uns war nach
einigen langen Diskussionen klar, dass, wenn wir einen Hund haben
wollten, für uns nur eine Grauschnauze in Frage kommen würde.
Eines jener Tiere, die durch ihr Alter nicht mehr leicht vermittelt
werden können und in ihrem Wesen schon so gefestigt sind,
dass man nie weiss, was die
Wundertüte Hund so mitbringt.
Nach etlichen Fehlstarts (ein Hund, der in unsere Wahl gekommen
war, war leider schon verstorben, als wir uns für ihn meldeten;
ein anderer war so in seiner Pflegefamilie integriert, dass wir
ihn dort nicht mehr weg holen wollten, und ein Dritter wurde an
jemand anderen vermittelt) wurden uns dann Bilder von Chica zu
geschickt, und es war Liebe auf den ersten Blick. Die oder keine!
Und so, nach weiteren Wochen, wo wir auf sie warten mussten, während
sie in Spanien noch nichts von uns ahnte, kam unser kleines Zimtsternchen
Chica , damals noch Stubsi, nach Deutschland.
Wir waren auf alles
gefasst, schließlich haben die Tierschutzhunde fast allesamt eine
schlechte und häufig traurige Vorgeschichte, und wir hatten uns
schon auf einen Problemhund eingestellt, der sich erst einmal
längere Zeit zurecht finden muss, was wir bekamen ... eine kleine,
ältere Hundedame, die ein riesengrosses Herz und eine noch grössere
Seele hatte. Es war als wäre sie schon immer bei uns gewesen,
und nur ab und zu, wenn sie in ihren Träumen winselte, erinnerten
wir uns, dass sie ja ein Wegwerfprodukt war, ein kleiner alter
Hund, der nicht mehr gewollt wurde.
Denn wer, der alle seine sieben Sinne beisammen hatte, würde
so eine kleine, charmante Dame einfach wegwerfen? Natürlich
war sie älter, ihr Schnäuzchen wurde kahl und grau, und
ja, sie schlief gerne und zog bei längeren Spaziergängen
ihr linkes Beinchen hoch, aber dies waren keine Gründe so
eine Süsse einfach abzuschieben.
Aber anscheinend doch. Ja, wir haben viel Geld für sie ausgeben
müssen, aber das ist doch eh nur bedrucktes Papier und wenn
es dadurch unserer Kleinen besser ging, meine Güte, dann
bezahlten wir eben die Rechnungen. Aber anscheinend gibt es Menschen,
die nicht dazu bereit sind. Zeit, Geld, aber auch Zuneigung und
Liebe sind ihnen für sich selbst wichtiger, als sie mit so einem kleinen Hundewesen zu teilen.